Was ist ein Blackout und wie erkenne ich einen Blackout?
Ein Blackout ist ein europaweiter Strom- und Infrastrukturausfall. Da viele wichtige Systeme (Telefonie, Transport, Lagerhaltung, Zahlungsverkehr etc.) bei einem Stromausfall ebenfalls ausfallen und diese Systeme, europaweit untereinander vernetzt sind reagieren sie selbst bei Wiedereinschaltung des Stroms sehr träge. Daher muss man davon ausgehen, dass bei einem Blackout erst nach 2 Wochen die Grundversorgung der Bevölkerung mit Gebrauchs- und Verbrauchsgüter wieder anläuft.
Die wesentlichste Voraussetzung, um einigermaßen gut durch einen Blackout zu kommen, ist die PERSÖNLICHE VORSORGE. Sie sollten in der Lage sein, zumindest 2 WOCHEN lang ohne einen Einkauf (Lebensmittel, Medikamente, Hygieneartikel etc.) auszukommen.
Ein Blackout äußert sich im ersten Moment wie ein gewöhnlicher Stromausfall. Jetzt sollten Sie Ruhe bewahren und Folgendes überprüfen:
- Sicherungskasten überprüfen (FI-Schalter und Sicherungen OK?)
- Strom in der Nachbarschaft (Straßenbeleuchtung, Hausbeleuchtung)
- Mobiltelefon & Festnetz (Rufen Sie einen Bekannten oder Verwanden im europäischen Ausland an: ist das möglich?
- Rufen Sie KEINESFALLS eine Notrufnummer an um nicht lebenswichtige Notrufe zu blockieren!
- Schalten Sie das Radio ein (Autoradio, Handy Radio oder Batterieradio): nur wenige Radiosender senden noch (z. B. Ö3 oder Radio Steiermark) in der Verkehrsinformation wird von zahlreichen Tunnelsperren berichtet. In weiterer Folge werden Sie über das Radio über einen Blackout informiert.
WAS SOLLTEN SIE TUN?
Bereits jetzt, jedenfalls VOR einem Blackout:
- Familien-Notfallplan: Machen Sie einen Plan, wie und wo sich alle Familienmitglieder treffen, wenn das (Mobil)Telefon nicht mehr funktioniert und öffentliche Verkehrsmittel (Züge, Busse) nicht mehr fahren können. Wie bleiben Sie mit Familienmitgliedern, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben in Kontakt, wenn (Mobil)Telefon, elektrische Türklingeln und Türöffner nicht funktionieren? Gibt es Familienmitglieder, Bekannte oder Nachbarn, die auf Hilfe angewiesen sind (Diabetes → Insulin muss gekühlt werden, Pflegebedürftige, Essen auf Räder)? Gibt es jemanden der diese Menschen versorgen kann?
- Machen Sie einen Erste Hilfe Kurs und frischen Sie diesen in regelmäßigen Abständen auf. Sie sollten in der Lage sein kleinere Verletzungen selbst versorgen zu können. Die Krankenhäuser werden nur wirklich lebensbedrohliche Notfälle behandeln können.
- Persönliche Bevorratung: Sie sollten in der Lage sein, jedes Familienmitglied und Haustiere für zumindest 2 Wochen ohne einen Einkauf versorgen zu können. Achten Sie bei der Anlage Ihres Vorrats neben ausreichend haltbaren Speisen und Getränken (Konserven, Milchpulver, verdünnbare Säfte), auch auf spezielle Bedürfnisse (Babynahrung, Tiernahrung, Diätkost, Windeln, spezielle Medikamente etc.), Bargeld, spezielle Gegenstände wie Hausapotheke, Verbandskasten (Autoapotheke), Batterie-, Kurbelradio oder Autoradio, warme Kleidung und Decken, Taschenlampen, genügend Batterien, Müllsäcke, stromunabhängig Koch- und Heizmöglichkeit, sowie eventuell Notstromversorgung (Campingkocher, Griller, Brennpaste, Tischherd, Kachelofen, inselfähige Photovoltaikanlage, Notstromaggregat).
ACHTUNG:
Bedenken Sie, dass bei jeder Art von offenem Feuer neben der Brandgefahr auch LEBENSGEFÄHRLICHES Kohlenmonoxid entsteht. Griller und Notstromaggregate dürfen daher KEINESFALLS IN GESCHLOSSENEN RÄUMEN verwendet werden. Lassen Sie Kerzen niemals unbeaufsichtigt!
- Machen Sie sich vertraut mit den Vorsorgemaßnahmen, die die Stadtgemeinde Zeltweg für Sie getroffen hat: Ist die Trinkwasserversorgung gesichert? Ist die Abwasserentsorgung gesichert? Wo befinden sich Selbsthilfestützpunkte sogenannte „Leuchttürme“? Wo kann ich einen Notruf absetzen? Wo bekomme ich notfalls heiße Getränke? Wo kann ich notfalls Babynahrung aufwärmen?
- Machen Sie eine eigene Checkliste die Sie im Notfall daran erinnert, was zu tun ist und was Sie brauchen.
Während des Blackouts:
- Schalten Sie alle elektrischen Geräte, die gerade verwendet wurden (Bügeleisen, Waschmaschine, Geschirrspüler, E-Herd, Backofen etc. ) aus und stecken Sie alle elektronischen Geräte aus, bei Wiederkehr des Stroms könnten sie sonst beschädigt werden.
- Lassen Sie eine Lampe eingeschaltet, damit Sie erkennen, wenn der Strom wieder da ist.
- Gehen Sie Ihre vorbereitete Checkliste Schritt für Schritt durch, das gibt Sicherheit.
- Möglicherweise brauchen Haustiere jetzt eine besondere Betreuung (Aquarium/Terrarium): Achten Sie darauf, dass Sauerstoff- bzw. Wärmezufuhr sichergestellt sind.
- Entfernen Sie mögliche Stolperfallen um Stürze im Dunkeln zu vermeiden.
- Organisieren Sie die Familienzusammenführung laut Familien-Notfallplan.
- Überprüfen Sie den Bestand lebenswichtiger Medikamente und lagern Sie diese bestmöglich (Insulin muss gekühlt gelagert werden). Sollte der Bedarf nicht gedeckt sein melden Sie dies so schnell wie möglich bei Ihrem nächstgelegenen Leuchtturm.
- Legen Sie alle wichtigen Gegenstände aus Ihrer persönlichen Bevorratung bereit: Radio, Taschenlampe, Batterien, Decken, Kochmöglichkeit, Hausapotheke, Verbandskasten etc.
- Legen Sie trockene Tücher bei Tiefkühlgeräten bereit um das Abtauwasser aufzufangen und kontrollieren Sie diese regelmäßig.
- Schalten Sie ein Radio regelmäßig zur vollen Stunde ein um aktuelle Nachrichten und Informationen zu hören.
- Gibt es eine private Hebeanlage oder eine Rückstauklappen in den öffentlichen Kanal, überprüfen Sie diese regelmäßig.
- Gibt es im Haus einen Aufzug, kontrollieren Sie ob jemand eingeschlossen ist. Sollte dies der Fall sein, melden Sie diesen Notfall umgehend bei Ihrem nächstgelegenen Leuchtturm.
- Helfen Sie kranken und pflegebedürftigen Menschen in Ihrer Nachbarschaft. Aber auch für andere Nachbarn sollten Sie da sein, denn gemeinsam lässt sich jede Krise leichter meistern.
- Gehen Sie mit Trinkwasser sparsam um, um die Notversorgung nicht unnötig zu belasten.
- Vermeiden Sie Abwasser so gut es geht, um die Notversorgung nicht unnötig zu belasten.
- Verbrauchen Sie bald die verderblichen Lebensmittel aus Kühl- und Gefrierschrank oder verkochen Sie diese um sie länger haltbar zu machen.
- Vermeiden Sie Müll so gut es geht und lagern Sie diesen in Ihren vorbereiteten Müllsäcken. Nasse Abfälle dabei so gut es geht reduzieren (Geruchsentwicklung, Krankheitserreger).
- Sollten Sie eine Notstromversorgung haben, bereiten Sie diese vor.
- Sollten Sie eine Notheizung haben, achten Sie darauf, dass es zu keiner Überhitzung kommt.
- Sollten Sie nicht für wichtige Aufgaben benötigt werden (Infrastruktur, Einsatzorganisation etc.), bleiben Sie zu Hause bzw. in Ihrem Wohnumfeld und sparen Sie dadurch Treibstoff.
- Engagieren Sie sich in der Nachbarschaftshilfe: Überlegen Sie gemeinsam, wie Sie in Ihrem Wohnumfeld am besten helfen können, tauschen Sie gegenseitig Informationen aus, bieten Sie gegenseitig Hilfe an und unterstützen Sie sich, bleiben Sie im Gespräch.
Wenn der Strom wieder fließt:
- Überprüfen Sie ob wirklich alle elektrischen Geräte, die zuletzt verwendet wurden (Bügeleisen, Waschmaschine, Geschirrspüler, E-Herd, Backofen etc.) ausgeschaltet sind.
- Vermeiden Sie unnötigen Stromverbrauch um das anfangs instabile Stromnetz zu schonen und schalten Sie wirklich nur Geräte und Lampen ein, die Sie tatsächlich benötigen.
- Überprüfen Sie ob alle wichtigen Elektrogeräte (Kühlschrank, Heizung, E-Herd, Backofen etc.) wieder funktionsfähig sind.
- Führen Sie nur wirklich wichtige Telefonate, um das Telefonnetz zu entlasten und lebenswichtige Notrufe nicht zu blockieren.
- Bleiben Sie weiterhin zu Hause bzw. in Ihrem Wohnumfeld und schonen Sie dadurch die wiederanlaufende Infrastruktur.
- Fahren Sie nicht zur Tankstelle, der Treibstoff wird jetzt vorrangig für die Einsatzorganisationen benötigt.
- Schonen Sie weiterhin die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung und gehen Sie generell mit allen Ressourcen sorgsam und sparsam um.
- Engagieren Sie sich weiterhin in der Nachbarschaftshilfe.
- Hören Sie weiterhin Informationen über das Radio und befolgen Sie diese.
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:
- Blackout-Merkblatt des Zivilschutzverbandes Steiermark
- Blackout-Ratgeber des Zivilschutzverbandes Steiermark
- Blackout-Broschüre des Zivilschutzverbandes Steiermark
- Blackout-Folder des Zivilschutzverbandes Steiermark
- Die "richtige" Bevorratung - die 10 wichtigsten Vorrats-Tipps
- Bevorratungsratgeber des Zivilschutzverbandes Steiermark
- Bevorratungsfolder des Zivilschutzverbandes Steiermark
- Website des Zivilschutzverbandes Steiermark